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Schulische Anschlüsse

Schulische Anschlüsse sind ein Indikator für die Durchlässigkeit eines Schulsystems.

Anschlussmöglichkeiten werden nach einem erfolgreichen Schulabschluss wahrgenommen. Die Schullaufbahn wird dann an einer Schulart fortgesetzt, die zu einem weiterführenden als dem bereits erworbenen Abschluss führt. In den meisten Fällen geschieht dies unmittelbar nach Erwerb des Schulabschlusses, manchmal aber auch erst nach einer zeitlichen Unterbrechung.

Die Möglichkeit, schulische Anschlüsse wahrzunehmen, ist zumeist an bestimmte Anforderungen geknüpft:

Anforderungen für Anschlüsse

Daten für Bayern insgesamt

Direkte schulische Anschlüsse nach Schularten im Schuljahr 2017/18 Quelle: Amtliche Schuldaten des Bayerischen Landesamtes für Statistik

An der Mittelschule besteht flächendeckend die Möglichkeit, einen mittleren Schulabschluss zu erwerben. Zuletzt wechselten 32,9 % der Neuntklässlerinnen und Neuntklässler innerhalb ihrer Schulart in die Jahrgangsstufe 10 (nicht in der Grafik). Deshalb ist die Zahl der Anschlüsse an anderen Schularten aus dieser Jahrgangsstufe vergleichsweise gering. Wenn doch ein Anschluss erfolgt, wird fast ausschließlich die Wirtschaftsschule gewählt. 4,7 % der Mittelschul-Neuntklässler des Schuljahres 2016/17 setzten dort im Schuljahr 2017/18 ihre Schullaufbahn fort. Anschlüsse an der Realschule oder dem Gymnasium kommen vereinzelt vor.

Schülerinnen und Schüler mit mittlerem Schulabschluss machen in erster Linie an der Fachoberschule (FOS) weiter. Von den Realschülern der Jahrgangsstufe 10 des Schuljahres 2016/17 gingen 33,6 % an die FOS, aber auch viele Absolventen der Mittelschule und der Wirtschaftsschule schlugen diesen Weg ein. An das Gymnasium gingen nach dem mittleren Schulabschluss 1,6 % der Mittel-, 0,6 % der Wirtschafts- und 4,4 % der Realschüler.

Zeitliche Entwicklung

Schulische Anschlüsse nach Schularten in den Schuljahren 2007/08 bis 2017/18 Quelle: Amtliche Schuldaten des Bayerischen Landesamtes für Statistik

In den letzten Jahren ist insgesamt ein Trend zu mehr schulischen Anschlüssen festzustellen. Die wichtigste Anschlussschulart ist die Fachoberschule. Vor allem Schülerinnen und Schüler der Realschulen, aber auch der Wirtschafts- und Mittelschulen entscheiden sich nach der Jahrgangsstufe 10 häufiger dafür, ihre Schullaufbahn dort fortzusetzen.

Jungen und Mädchen

Schulische Anschlüsse nach Geschlecht und Schulart im Schuljahr 2017/18 in Bayern

Anschluss
Jungen
Mädchen
gesamt
aus Jgst. 9 der Mittelschule an die Wirtschaftsschule
4,4 %
5,2 %
4,7 %
aus Jgst. 9 der Mittelschule an die Realschule
0,1 %
0,2 %
0,2 %
aus Jgst. 9 der Mittelschule an das Gymnasium
< 0,1 %
0,1 % 0,1 %
aus Jgst. 10 der Mittelschule an das Gymnasium
1,2 %
2,2 %
1,6 %
aus Jgst. 10 der Mittelschule an die Fachoberschule
22,9 %
25,4 %
24,1 %
aus Jgst. 10 der Realschule an das Gymnasium
2,3 %
6,4 %
4,4 %
aus Jgst. 10 der Realschule an die Fachoberschule
30,7 %
36,3 %
33,6 %
aus Jgst. 10/11 der Wirtschaftsschule an das Gymnasium
0,5 %
0,7 %
0,6 %
aus Jgst. 10/11 der Wirtschaftsschule an die Fachoberschule
23,6 %
17,9 %
20,9 %

Quelle: Amtliche Schuldaten des Bayerischen Landesamtes für Statistik

Schülerinnen nehmen insgesamt häufiger die Möglichkeit schulischer Anschlüsse wahr als ihre männlichen Klassenkameraden. Dieser geschlechtsspezifische Unterschied tritt bei allen Anschlüssen auf, die auf einen Abschluss der Mittelschule oder der Realschule folgen. Nur bei den Absolventen der Wirtschaftsschule ist es umgekehrt: Von diesen streben mehr männliche als weibliche Jugendliche an der FOS eine Hochschulzugangsberechtigung an.

 

Schüler/innen mit und ohne Migrationshintergrund

Schulische Anschlüsse nach Migrationshintergrund und Schulart im Schuljahr 2017/18 in Bayern

Anschluss
mit
Migr.-
hinter-
grund
ohne
Migr.-
hinter-
grund
gesamt
aus Jgst. 9 der Mittelschule an die Wirtschaftsschule
3,3 %
5,5 %
4,7 %
aus Jgst. 9 der Mittelschule an die Realschule
0,3 %
0,1 %
0,2 %
aus Jgst. 9 der Mittelschule an das Gymnasium
 0,1 %
< 0,1 % 0,1 %
aus Jgst. 10 der Mittelschule an das Gymnasium
1,9 %
1,6 % 1,6 %
aus Jgst. 10 der Mittelschule an die Fachoberschule
33,7 %
22,5 %
24,1 %
aus Jgst. 10 der Realschule an das Gymnasium
5,6 %
4,3 %
4,4 %
aus Jgst. 10 der Realschule an die Fachoberschule
49,0 %
32,7 %
33,6 %
aus Jgst. 10/11 der Wirtschaftsschule an das Gymnasium
0,7 %
0,6 %
0,6 %
aus Jgst. 10/11 der Wirtschaftsschule an die Fachoberschule
24,7 %
20,3 %
20,9 %
Migrationshintergrund: Anschluss an FOS = keine deutsche Staatsangehörigkeit oder im Ausland geboren; Anschluss an RS/WS/GYM = keine deutsche Staatsangehörigkeit oder im Ausland geboren oder in der Familie gesprochene Sprache überwiegend nicht Deutsch

Quelle: Amtliche Schuldaten des Bayerischen Landesamtes für Statistik

Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund nutzen die Anschlussmöglichkeiten des bayerischen Schulsystems insgesamt häufiger als ihre Mitschüler ohne Migrationshintergrund. Dieser Befund trifft in der Summe auf die Absolventen aller Schularten zu, wenn auch nicht auf alle Anschlussmöglichkeiten. Besonders deutlich sind die Unterschiede bei den Anschlüssen an der Fachoberschule.

Schulische Anschlüsse nach Unterbrechung

Schulische Anschlüsse von Nichtschülern an der Berufsoberschule im Schuljahr 2017/18 in Bayern, differenziert nach der Herkunft des mittleren Schulabschlusses Quelle: Amtliche Schuldaten des Bayerischen Landesamtes für Statistik

Schulische Anschlüsse nach einer Unterbrechung der Schullaufbahn gibt es vor allem an der Berufsoberschule (BOS). Junge Menschen kehren hier ins Schulwesen zurück, um eine Hochschulzugangsberechtigung zu erwerben. Voraussetzungen dafür sind eine abgeschlossene Berufsausbildung oder mehrjährige Berufserfahrung und i. d. R. der mittlere Schulabschluss. Im Herbst 2017 traten 1.565 junge Männer und Frauen in die Jahrgangsstufe 12 oder eine Vorklasse der BOS ein, die im Vorjahr keine Schule besucht hatten. Mehr als die Hälfte davon konnten einen Realschulabschluss vorweisen, 14 % einen mittleren Schulabschluss von der Mittelschule und 21 % einen gleichwertigen Abschluss von der Berufs- bzw. Berufsfachschule.

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