Inhaltsspalte
Sportunterricht mit Mund-Nasen-Bedeckung (MNB)
3. Tipps zur Belastungssteuerung
- Der Belastungssteuerung durch Belastungsdosierung und
Pausengestaltung kommt beim Sporttreiben mit MNB besondere Bedeutung
zu.
- Grundsätzlich sind intervallartige bzw. intermittierende Belastungen
günstig, da sie zum einen ohnehin kindgerecht sind, die Belastungsphasen
zum anderen nicht zu lange dauern und sich immer wieder Pausen
ergeben.
- Über die Belastungssteuerung durch die Lehrkraft hinaus stellt die
Trainingslehre gute Möglichkeiten bereit, die es den Schülerinnen und
Schülern selbst erlauben, die Übungsintensität und ggf. die
Pausengestaltung an das subjektive Belastungsempfinden anzupassen.
- Beispiele hierzu sind die verschiedenen Schätzskalen zur subjektiven Belastungssteuerung (z. B. Buskies et al.). Die Auswahl des anzustrebenden Belastungsbereichs (leicht bis mittel) sollte zunächst eher defensiv erfolgen, sodass die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit haben, sich an die Sportausübung mit MNB zu gewöhnen. Wichtig sind deshalb besonders klare Anweisungen zur individuellen Belastungssteuerung, z. B.: „Führe die Übung so aus, dass du sie zunächst nur als eine leichte Anstrengung empfindest!“.
- Erste Erfahrungen aus dem Sportbetrieb mit MNB im letzten halben Jahr
lassen darauf schließen, dass vor allem die subjektiv gefühlte
Anstrengung durch die ungewohnte MNB-Nutzung erhöht ist, die tatsächlich
physiologische Beeinträchtigung aber mit nur marginal reduzierter
Sauerstoffaufnahme und sehr geringer Herzfrequenzerhöhung deutlich
schwächer ausfällt. Als Faustregel für eine subjektive
Belastungssteuerung bei Dauerbelastungen mit MNB kann somit dienen, dass
der Bereich „mittel-schwer“ (nach Buskies et. al.) als obere Grenze
genutzt werden sollte. So kann ein gesundheitsrelevanter Reiz im
Sportunterricht gesetzt werden, ohne dass er von den Schülerinnen und
Schülern als überfordernd wahrgenommen wird.
- Skalen wie z. B. die Borg-Skala eröffnen darüber hinaus die
Möglichkeit, das subjektive Belastungsempfinden mit der Pulsmessung zu
verknüpfen. Gerade der Abgleich von subjektivem Körperempfinden und
objektiver Beanspruchung anhand einer ergänzenden Pulsmessung bietet
sehr gute Anknüpfungspunkte für den Lernbereich „Gesundheit“.
- Insbesondere in den Pausen ergibt sich so die Möglichkeit, das
Körperempfinden der Schülerinnen und Schüler bewusst mit
einzubeziehen.
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