LAS > Landesstelle für den Schulsport > Doppelpass Schule und Verein zur Fußball-EURO 2024

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Gelungener Doppelpass in Fürth zeigt die Wichtigkeit und die vielfältigen Möglichkeiten von Kooperationen zwischen Schule und Verein

Bereits in den Grußworten des Geschäftsführers der Spielvereinigung Greuther Fürth, Holger Schwiewagner, und des für Schule, Bildung, Sport und Gesundheit zuständigen 2. Bürgermeisters Markus Braun wurde deutlich, dass das Thema des Abends vielversprechend, von großer gesellschaftlicher Relevanz und gleichzeitig für alle Anwesenden eine echte Herzensangelegenheit ist. Beide betonten die Notwendigkeit und die Wichtigkeit, Schulen und Vereine zusammen zu bringen, um Kinder und Jugendliche für Bewegung und die Teilnahme am Vereinssport zu begeistern und auf ihrem sportlichen Weg zu begleiten.

Im Breiten- wie im Leistungssport, aber auch mit Blick auf den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026. Daher freuten sich beide darüber, dass der Anpfiff der Bayern-Tour in Fürth erfolgt ist und dass so viele Schul- und Vereinsvertreter bei dieser Informationsveranstaltung in der Spielstätte von Greuther Fürth anwesend waren.

Michael Weiß, der Vorsitzende der Bayerischen Sportjugend, verwies in seinem Statement auf die nach der Coronakrise nun wieder „blühende Sport- und Vereinslandschaft“ in Bayern: „Wir hatten noch nie so viele Vereinsmitglieder in Bayern. Bei den unter 27-Jährigen knacken wir bald die 2 Millionen-Marke, das ist ein riesiger Erfolg, der den Vereinen Rückenwind geben sollte.

Dennoch bin ich mir sicher, dass in den Schulen noch viele weitere Talente schlummern, die nur abgeholt werden müssen.“ Ganz zu schweigen von dem „sozialen Kitt“, den die Gesellschaft so dringend braucht und der durch die gelebte und erlebte Gemeinschaft in den Vereinen und in den SAGs mit Schulen entsteht, über alle Schichten hinweg und unabhängig von der Herkunft.

Wie vielseitig die Wege zu einer gelingenden Kooperation sein können, wurden an diesem Abend von vielen Akteuren aufgezeigt: u.a. von Uwe Köberlein, der in der Talkrunde die Stundenpläne seiner 120 fußballspielenden Jungen und Mädchen an der Eliteschule des Fußballs, der Bertolt-Brecht-Schule in Nürnberg, und die dazugehörigen Rahmenbedingungen erläuterte. „Die Schüler der Sportklassen brauchen von Anfang an Disziplin und Durchhaltevermögen, denn durch die zusätzlichen Trainings- und Sportstunden am Vormittag geht der Unterricht bis in den Nachmittag, anschließend geht es weiter ins Vereinstraining.“

U19-Spieler Ben Schlicke, der die komplette Förderung im Fürther Nachwuchsleistungszentrum erfolgreich durchlaufen hat, erzählte, wie er als 16-Jähriger erste Erfahrungen im Profitraining sammeln durfte. „Der Anruf des Trainers kam zu dem Zeitpunkt völlig überraschend, aber ich war natürlich stolz und habe die Herausforderung angenommen.“ Trotz der Mehrfachbelastung: er habe teilweise in drei Mannschaften gespielt, musste für die Schule lernen, habe sein Fachabitur und den Führerschein gemacht.

Damit das gelingt, habe er in seiner Freizeit auf einiges verzichten müssen. Unterstützung seitens des Vereins gab und gibt es für die aktuellen Spieler durch die Pädagogen der Kleeblattakademie, durch die Trainer und Betreuer oder durch die Mannschaftskameraden. „In der Regel kann ja jeder etwas anderes gut und so kann man sich auch gegenseitig beim Schulstoff helfen.“ Auch wenn die Vereinsphilosophie seit jeher darin besteht, Talente aus der eigenen Jugend an den Profikader heranzuführen- und erfolgreich zu integrieren, wird das Gros der Spieler für den Amateurbereich ausgebildet. „Aber auch da ist es uns wichtig, dass die Spieler, die den Verein verlassen, die hier vermittelten Werte mitnehmen, weiter tragen und weiter leben. Erfahrungen, die beim Mannschaftssport tagtäglich gemacht werden – sich an Regeln halten, diszipliniert sein, gemeinsame Ziele zu verfolgen, Sieg und Niederlage richtig einzuordnen – prägen den gesamten Charakter und sind auch später im Berufsleben gefragt.“ , erläutert Björn Schlicke, der als sportlicher Leiter für die sportliche und Persönlichkeitsausbildung der jungen Talente verantwortlich ist.

Best Practice Beispiel: Von der Fußball-SAG zum Stützpunkt

Sport und Bewegung als Ausgleich zum Schulalltag gehören auch zu den Herzensanliegen der neuen Kultusministerin Anna Stolz. Ihr Credo „Bewegte Kinder sind gesünder und glücklicher“ griff Christoph Rackl in seiner Präsentation auf. In seinem Best-Practice-Vortrag skizzierte er den Weg der Staatlichen Realschule Schwabach von der Fußball-SAG bis zum Fußball-Stützpunkt und zeigte den Mehrwert für alle Beteiligten auf: „Wenn man sich gemeinsam auf den Weg macht, dann ist es für alle eine Win-Win-Situation: die zusätzlichen qualifizierten Sportangebote tragen zur Rhythmisierung des Schulalltags bei, die Schule gewinnt durch das Sportprofil an Attraktivität und die beteiligten Vereine können ihre Angebote vorstellen und Talente sichten.“ Ein Mehrwert für die Vereine kann auch durch die Verknüpfung der Sport-nach-1-Mentoren-Ausbildung mit der DFB-Junior-Coach-Ausbildung entstehen, die immerhin ein Drittel der C-Trainer-Ausbildung ausmacht und ein erster Schritt ins Coaching und die Übernahme von ehrenamtlichen Tätigkeiten im Verein sein kann.

Aktionen für Schulen und Vereine zur Fußball-EURO 2024

Mit Blick auf die Fußball-Europameisterschaft im kommenden Jahr wurde auf zahlreiche bestehende Aktionen des DFB, des BFV und der Landesstelle für den Schulsport hingewiesen: für die Aus- und Fortbildung von Lehrkräften in Form von Tageslehrgängen, eSessions oder bei den schulinternen Fortbildungen „Spielen und Bewegen mit Ball“ für die 1.-4. Jahrgangsstufe, oder „Fußball-Basistechniken (kennen)lernen“ für die 1.-6. Jahrgangsstufe, für die Durchführung von Projekten, wie z.B. die verschiedenen DFB-Fußballabzeichen oder die Aktion Ballhelden, die für die Anbahnung einer Kooperation zwischen Schule und Verein bestens geeignet sind.

Die Vorfreude auf die „EM dahoam“ spiegelt sich bereits in den SAG-Zahlen des aktuellen Schuljahres wieder: Fußball hat mit 363 Kooperationen die Spitzenposition im Sportartenranking wieder zurückerobert und ist beliebteste Sportart im Sport-nach-1-Modell, knapp vor Volleyball (357), Basketball (333), Tennis (210) und Handball (206). Man müsse aber auch unabhängig von den Großereignissen immer am Ball bleiben, meinte der BFV-Bezirksvorsitzende Uwe Mauckner, und verwies auf die eigens eingerichtete Arbeitsgruppe zur Erarbeitung von Einbindungsmöglichkeiten der Vereine im Ganztag. Darüber hinaus bot er den Vertretern der mittelfränkischen Schulen und Vereinen an, jederzeit eigene Ideen und Konzepte einbringen zu können. Erste Ideen wurden beim Get together in der Kleeblatt-Lounge noch diskutiert und ausgetauscht.

Achim Engelking, der als zuständiger Referatsleiter für die Zusammenarbeit zwischen Schule und Verein als Moderator durch den Abend führte, bedankte sich bei allen Beteiligten für die gelungene Kick-Off-Veranstaltung der Bayern-Tour Schule und Verein zur Fußball-EURO 2024: insbesondere bei Uwe Mauckner sowie bei Jürgen Brandl und der Spielvereinigung Greuther Fürth, die auf einem tollen Spielfeld mit den Hauptakteuren Björn und Ben Schlicke für den perfekten Doppelpass gesorgt haben, der hoffentlich von vielen Schulen und Vereinen aufgenommen und in gelingende Fußball-Kooperationen verwandelt wird!

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Kontakt

Achim Engelking
Referatsleitung
Referat 5.1 Sport nach 1

Bayerisches Landesamt für Schule
Stuttgarter Str. 1
91710 Gunzenhausen
Tel.: 0 98 31 / 68 6 - 320
Fax: 0 98 31 / 68 6 - 324
E-Mail: bitte klicken

Sport-nach-1-Broschüre

Alle wichtigen Informationen zum Kooperationsmodell Sport-nach-1 sind in der Online-Broschüre www.sportnach1.de/broschuere zusammengefasst.

Sport-nach-1-Portal

Die Einrichtung von SAG-Verträgen sowie die Beantragung der SAG-Betriebspauschale und der Sonderaktionen erfolgen über das Sport-nach-1-Portal:

Mentor Sport-nach-1

Sport-nach-1-Mentoren ermöglichen anderen Schülerinnen und Schülern in den Pausen oder in Freistunden am Nachmittag ein freies, im großen Unterschied zum Sportunterricht nicht angeleitetes und selbstorganisiertes Sporttreiben in folgenden dafür besonders geeigneten Sportarten. Mehr Infos…

DFB-Fussball-Abzeichen für Schulen


Torschuss, Köpfen, Dribbeln. Passen, Flanken – im Fußball sind viele unterschiedliche Fähigkeiten gefragt. Mit dem DFB-Fußball-Abzeichen können diese gezielt und mit Spaß trainiert und geprüft werden. Wer die drei beziehungsweise fünf Stationen des abwechslungsreichen Parcours durchläuft und dabei eine bestimmte Punktzahl erzielt, erhält als Auszeichnung eine Urkunde in Gold, Silber oder Bronze und das exklusive DFB-Fußball-Abzeichen.

Alle Informationen dazu gibt es hier.